TuS Neuenkirchen 1921 e.V.

vom 27.12.2021Thema: Verein

Hobby Horsing - beim TuS Neuenkirchen

gibt es Reitsport ohne echte Pferde. Mit dem Steckenpferd geht's selbstverständlich auch über Hindernisse.

Unter den Begriff Hobby Horsing können sich nur wenige Menschen etwas vorstellen. Im TuS Neuenkirchen ist die neue und unbekannte Sportart aber sehr erfolgreich. Was hat es damit auf sich?

 „Hobby Horsing ist ein sehr anstrengender Sport, auch wenn viele es belächeln“, stellt Kerstin Dirla, Trainerin der Hobby Horsers, klar. Beim Hobby Horsing werden Bewegungsabläufe des Reitsportes imitiert. Allerdings ohne ein echtes Pferd, sondern mit einem sogenannten Hobby Horse, welches einem Steckenpferd ähnelt. Das Hobby Horse ist dabei insbesondere für jüngere Sportler nicht nur ein Sportgerät, sondern auch „ein Kuschelpferd mit eigenem Charakter“, erklärt Kerstin Dirla.

Wie im Reitsport gibt es auch im Hobby Horsing die drei Gangarten Schritt, Trab und Galopp, bei letzterem wird sogar auch zwischen Links- und Rechtsgalopp unterschieden. Auch die Disziplinen wurden adaptiert, somit gibt es zum Beispiel die Disziplinen Dressur, Springen und auch Westernreiten.

Die Technik des Hobby Horsings ist laut Kerstin Dirla sehr fein. Es wird beispielsweise sogar versucht, die Nickbewegung eines echten Pferdes mit dem Kopf des Hobby Horse nachzuahmen.

Wie kam die Sportart nach Neuenkirchen?

„Meine Tochter Romy hat vor zwei Jahren etwas über das Hobby Horsing im Fernsehen gesehen und wollte es unbedingt ausprobieren. Dabei haben wir mehrere echte Pferde zu Hause“, berichtet Kerstin Dirla. Nachdem sie im Internet gesehen hatte, dass die Preise für Hobby Horses teilweise bei über 200 Euro liegen, beschloss sie, selbst eins zu nähen. Daraus ist mittlerweile sogar ein Kleingewerbe entstanden. „Das Hobby von Romy hat uns gut durch den Lockdown geholfen“, erinnert Dirla sich.

Im Laufe der Zeit äußerte die Tochter dann immer öfter, dass sie den Sport in einem Club betreiben möchte. Doch in der Gegend gab es ein solches Angebot noch nicht. Also ist Kerstin Dirla auf den TuS Neuenkirchen zugegangen und stieß dort „auf offene Türen“, erinnert sich die Mutter. Ihr Ziel sei es anfangs gewesen, zehn Kinder zusammen zu bekommen, die die Sportart machen wollen. Bei den insgesamt vier Probetrainings vor den Sommerferien waren dann jedoch direkt 22 Kinder anwesend. Mittlerweile sind es 26 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren, die den neuen Sport im TuS Neuenkirchen ausüben.

Wie läuft das Training bei den Hobby Horsern?

Bis zum Spätsommer fand das Training der Hobby Horsers im Freien statt. Nun trainieren sie in der Halle des TuS Neuenkirchen. Für das Training hat Kerstin Dirla Unterstützung von Mathilda Kettler bekommen. Gemeinsam gestalten sie ein abwechslungsreiches Training, bei dem sie Springen und Dressur üben. „Ich weiß aus anderen Vereinen, dass die Dressur dort sehr beliebt ist. Bei meinen Mädels ist die Disziplin aber eher unbeliebt“, verrät Kerstin Dirla.

Aus diesem Grund liege momentan der Fokus eher auf dem Springen. Besonders beliebt ist in der Gruppe das Mächtigkeitsspringen. Dabei wird die Stange des Hindernisses Runde für Runde etwas erhöht. Wer es schafft, das Hindernis zu überqueren, ohne dass die Stange fällt, ist eine Runde weiter. Der Rekord der TuS-Sportler liegt bei 1,05 Metern. Eine solche Höhe brauche laut der Trainerin jedoch auch eine gute Technik. Beim Sprung werden die Knie seitlich an den Körper angezogen.

Beim letzten Training vor den Herbstferien haben die Neuenkirchener ihren ersten Ausritt gemacht. Von Wahlde aus sind sie eine Stunde den Trimm-dich-Pfad entlang getrabt und galoppiert. Am Schwanenteich gab es dann eine Pause mit Eis, das eine Mutter organisiert hatte.

Für das Training der Hobby Horsers hat der TuS Neuenkirchen im Sommer ein Dressurviereck auf den Rasenplatz gemalt. Pylonen besorgte der Verein für die Halle. Mit deren Hilfe können die Bahnpunkte eines Dressurvierecks markiert werden. Kerstin Dirla findet: „Das macht echt Spaß, wenn man da so unterstützt wird!“ Doch der TuS Neuenkirchen ist nicht der einzige, dem Kerstin Dirla dankt: „Wir möchten uns auch bei unserem Sponsor HolzSteinKreativ aus Ankum bedanken.“ Insgesamt neun Hindernisse hat das Unternehmen dem TuS Neuenkirchen gespendet.

Bereits erste Turnierluft geschnuppert

Die Hobby Horsers des TuS Neuenkirchen haben auch schon an ihrem ersten Turnier teilgenommen. Im September ist Kerstin Dirla mit ihrer Gruppe nach Kalletal gefahren. Dort haben sich die jungen Sportler mit Teilnehmern aus ganz Deutschland gemessen. Bei dem Turnier wurden Prüfungen in den Disziplinen Dressur, Western und Springen absolviert. Beim Springen konnten sowohl Zeit- als auch Stil-Springen genannt werden. Bei beiden Varianten gab es drei verschiedene Höhen der Sprünge (40, 60, und 80 cm).

Beim Zeitspringen mussten die Teilnehmer versuchen, den Parcours in einer möglichst schnellen Zeit zu absolvieren. Und beim Stil-Springen hingegen ging es nicht um die Zeit, sondern um das Aussehen. Die Qualitätsmerkmale eines Stil-Springens sind im Hobby Horsing ähnlich zu denen einer echten Pferdespringprüfung.

Die Gruppe der Neuenkirchener Hobby Horser ist noch nicht geschlossen: „Es sind alle herzlich willkommen“, sagt Kerstin Dirla. Interessierte können sich an den TuS Neuenkirchen wenden. Das Training findet freitags von 15.30 bis 16.30 Uhr statt.

 

Quelle: Alicia Schmudde (Bramscher Nachrichten)
Fotos: © Alicia Schmudde/Kerstin Dirla

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